einer altbekannten Heilpflanze,
von der viele uralte Legenden erzählen.
In alten Zeiten war es Freyja, die germanische Erdgöttin, der die Schlüsselblume geweiht war. Es hieß, dass sie in ihrer Krone einen kleinen Schlüssel trüge, mit dem sie die Herzen der Menschen aufschließen könne.
Zur Zeit der Christianisierung im Mittelalter wurde die Schlüsselblume an Maria übergeben, sie bekam den Namen „Marias Himmelschlüssel.“ Man glaubte, mit ihrer und der goldenen Blütendolden Hilfe, könne man sich die Pforten des Himmels öffnen.
Eine andere Überlieferung erzählt, Petrus hätte seinen Schlüsselbund zur Himmelspforte fallen gelassen. Er schickte er einen Engel auf die Erde, ihn zu holen. Als der Engel den Schlüsselbund aufhob, wuchs an dieser Stelle sogleich das erste Himmelschlüsselchen.
Später waren es dann die Feen und Waldgeister, die manchen Menschen einen goldenen Schlüssel schenkten, mit dem man Zugang zu geheimen Schätzen bekam.
So geschah es auch einem armen Hirten, der von einer guten Fee den goldenen Schlüsselblumenschlüssel geschenkt bekam. Mit der Warnung, er solle in der versteckten Schatzhöhle den Schlüssel nicht
vergessen, sonst bliebe ihm das Tor für alle Zeit verschlossen.
Der Hirte war so überwältigt von der unterirdischen Kammer mit den viele Schätzen, dass er eilig nach Hause rannte, um seinen Lieben von seinem Glück zu berichten.
Nun, die Leser wissen, was geschah.
In seiner Begeisterung ließ er den Schlüssel in der Höhle zurück und sollte er noch leben … ärgert er sich noch heute!
Da die Schlüsselblume so selten geworden ist, steht sie unter Naturschutz. Man sollte sie weder pflücken, noch ausgraben – bitte daran halten!
Ich pflücke sie im April auf der Pferdekoppel einer Freundin. Die Tiere werden erst nach den Nachtfrösten hinaus gelassen, also habe ich genügend Zeit mir die kräftigsten Blütendolden auszusuchen.
Fragt bei den Bauern nach, sie erlauben euch sicher ein Sträußchen zu holen.
Aber vergesst nicht nachzufragen ...
die meisten Wiesen werden im Herbst mit Kuhmist oder Jauche gedüngt, da ist die Heilwirkung gleich Null, der Geruch und Geschmack geradezu widerlich. Pferdeäpfel schaden nicht, man gibt sie ja auch an Tomatenpflanzen.
Ihr könnt das Schlüsselblümchen auch im Garten – wer hat – oder in einem großen Blumenkasten aussäen.
Hier bekommt man die Samen der „echten Schlüsselblume“, und die kleinen Pflanzen.
Getrocknete Blüten für den Tee bekommt man auch in der Apotheke.
Die bekanntesten Arten sind:
die echte Schlüsselblume, die Hohe Schlüsselblume und die Wald Schlüsselblume,
siehe Fotos.
Alle drei haben die gleiche Heilwirkung. Aber nur die echte Schlüsselblume hat einen feinen, honigartigen Duft.
Hier auf der Alb habe ich sogar die seltene rote Schlüsselblume entdeckt.
Das Schlüsselblümchen hat im Laufe seiner Zeit viele Namen bekommen. Manche sind bis in die heutige Zeit geblieben. Zum Beispiel nennt man sie in manchen Gegenden des Schwabenlands „Badenge“, in
der Schweiz „Rötheli“ und aus dem Mittelalter ist der Name „Hymelslozel“ überliefert.
Auch nennt man die Schlüsselblume:
Frauen- Heirats – Kirchen- oder Himmelschlüssel, oder St. Peters Schlüssel.
zur Schatzsuche …
mit der Blütendolde in der Hand lassen sich zu Neumond alte Schätze finden!
Schlüsselblumenöl
zum Einreiben,
bei rheumatischen Schmerzen, Muskelkater, Nerven- und Rückenschmerzen, Prellungen und Ischias.
Das Öl kann man gut selbst herstellen. Man nimmt nur die ganz aufgeblühten Blüten mitsamt den grünen Kelchen, gibt sie in ein Schraubglas und drückt sie fest an.
Dann füllt man mit Sonnenblumenöl auf, bis die Blüten etwa ein Fingerbreit mit dem Öl bedeckt sind.
Das Glas bleibt zunächst 3 Tage unverschlossen stehen, nur mit einem Stück Mull bedeckt.
Sofort fest verschlossen sammelt sich Feuchtigkeit unter dem Deckel, die dann in das Öl abtropft. Das würde dann Schlieren oder sogar Schimmel geben.
Nach den 3 Tagen nimmt man den Mull weg und verschließt das Glas mit dem Deckel und stellt es für 2-3 Wochen an einen sonnigen Platz. Täglich wenden, erst auf den Kopf, am Folgetag auf die Füße
stellen, usw.
Nach der Reifezeit gießt man das Öl zuerst durch das Stück Mull ab, drückt das Tuch gut aus und filtert noch ein zweites Mal durch einen Tee- oder Kaffeefilter. So ist man sicher, dass keine
Rückstände bleiben.
In einer dunklen Flasche ist das Öl etwa ein Jahr haltbar.
Mehrmals täglich angewandt hilft es wirklich und trocknet auch die Haut nicht aus.
Ich verwende das Öl schon seit vielen Jahren.
Schlüsselblumentee
zur Beruhigung, als Schlaftee oder bei Spannungskopfschmerzen.
Das ätherische Öl der Schlüsselblume, ihr feiner Duft wirken auf Gemüt und Nerven.
Man nimmt 2 Teelöffel getrocknete Blüten auf 250 ml Wasser
Mit kochendem Wasser übergießen, zugedeckt ca. 6 Min. ziehen lassen, dann abseihen.
Man sammelt auch hier wieder Blüten mit Kelch, ohne Stiele. Bitte immer nur die voll aufgeblühten Köpfchen abzwicken, die anderen stehen lassen, sie kommen nach.
Blüten die noch geschlossen oder abgeblüht sind, habe keine Heilwirkung.
Zum Trocknen auf Zeitungspapier an einem dunklen trockenen Platz dünn auslegen, täglich wenden. Ich trockne sie auf dem Schlafzimmerschrank. Rascheln die Blüten, sind sie trocken. Ich fülle sie in Tüten, die ich dunkel aufbewahre. Unbenutzte Bäckertüten sind prima, sie haben keinen Eigengeruch.
Schlüsselblumen-Essig
mit Honig und Weißwein - für feine Blattsalate
1/2 l herber Weißwein
1/2 l Weinessig
2 EL Honig ( ich nehme Akazienhonig, da dieser kaum Eigengeschmack hat )
Den Honig in ca. 40 Grad warmen Weißwein auflösen, den Essig dazugeben und gut vermischen.
Auf ein Einmachglas ( 1 Liter ) nehme ich ca. zwei Hände voll frische Schlüsselblümchen.
Das Gemisch darüber geben.
Den Essig für 4 bis 6 Wochen in die Sonne stellen, ab und zu umrühren.
Nach der Reifezeit durch einen Kaffeefilter abseihen und im Kühlschrank aufbewahren.
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Basima (Mittwoch, 04 April 2018 09:26)
Sehr interessanter und aufschlussreicher Beitrag. Rezepte gut zum ausprobieren.