Die Geschichte des Herrn B. – nennen wir ihn so.
Es könnte aber auch die Geschichte der Frau A. sein,
oder die des Fräulein Y.
Oder die Geschichte von dir, von mir, von Ihnen oder von Allen und Jedem.
Viele Menschen haben das, was Herrn B. usw. geschehen ist, auch schon durchlebt. Vielleicht sogar schon mehrmals. Die niederschmetternde Erfahrung
mit dem »Alles-Vorbei-Gefühl« und eigentlich – sollte das niemand erleiden müssen.
Doch wenn man da durch ist, hat man unglaublich an Kraft, Standfestigkeit und
Selbstvertrauen gewonnen. Ich schreibe das aus meiner eigenen Erfahrung heraus.
Auch mich hat es schon erwischt, und nicht nur einmal!
Manchmal denke ich, es sind unsere Prüfungen fürs Leben, die Testphasen des:
»Was kann ein Mensch alles aushalten!«
Das »Alles-Vorbei-Gefühl« ist hinterhältig und überfällt einen wie ein gefährliches Tier. Meistens in einer Phase, in der man sich sowieso schon kraftlos fühlt.
In der das Leben einem ständig Steine in den Weg legt und man aus dem Stolpern
gar nicht mehr herauskommt. Dann richtet es sich auf und greift an das bitterböse Gefühl.
Egal was man anpackt, es geht schief. Egal mit wem man spricht, man wird falsch verstanden. Missverständnisse, Unwahrheiten oder auch üble Nachrede.
Machenschaften, gegen die man sich so schlecht wehren kann. Das Leben wird zu einem undurchsichtigen Chaos!
Zusätzlich kommt dieses elend hilflose Denken auf – alles und jeder ist gegen mich, niemand mag mich und ich mich auch nicht!
Man fühlt sich einsam, deprimiert, abgelehnt oder alles zusammen.
Dann zieht sich der Mensch zurück, sitzt zusammengekauert in einem tiefen, engen Loch, wie in einem dunklen Schacht, verschlossen mit dem Deckel der Hilflosigkeit.
Diesen Deckel aber hat er bewusst oder unbewusst selbst geschlossen. Er kann nicht heraus, keiner kann hinein, um ihm zu helfen.
Nichts und niemand erreicht ihn.
Er bleibt allein mit seinem Schmerz, seiner Angst und Einsamkeit, seiner Bitterkeit
und der tiefen Traurigkeit. Und je mehr er sich in sich zurückzieht, desto stärker werden
die niederschmetternden Gedanken und Gefühle.
So beginnt ein schrecklicher Kreislauf. Es tauchen üble Erinnerungen auf.
Situationen, in denen er sich hilflos ausgeliefert fühlte. Alles ist wieder da, als wäre es gerade erst geschehen.
Auch wenn das schon viele, viele Jahre zurückliegt: Es fühlt sich an wie gestern. Und so zieht er sich noch tiefer zurück, sieht kein Licht am Ende des Tunnels und ist für sich und auch für Helfende nicht mehr zu erreichen.
Wer solche Situationen schon erlebt hat, wird sich erinnern…
Das einzig hilfreiche, das einen da wieder herausholen kann, ist man selbst.
So unwahrscheinlich sich das auch anhört – es ist so. Nur man selbst hat die Kraft, den Deckel zu heben – wenn man lernt, seine niederdrückenden Gedanken zu verändern.
Es ist schwer, aber es geht.
Popeye, der Seemann, hatte seinen Spinat, Asterix seinen Zaubertrank und wir Menschen –
haben unseren Willen, unser Vorstellungsvermögen und unsere Zuversicht.
Die beiden Comicfiguren brauchten ihr Hilfsmittel immer dann, wenn sie unglaublich
viel Kraft einsetzen wollten.
Wir aber sollten unseren Willen als Zauberformel gebrauchen.
Um in schwierigen Zeiten kraftvoll zu bleiben und die Gewissheit zu haben, dass wir
den Glauben und das Vertrauen in uns wieder erneuern können. Auch wenn wir ganz
tief gefallen sind.
Wenn davon aber nichts da ist, auch kein Spinat, kein Zaubertrank, und auch die
Energie fehlt, sich eine gute Zukunft vorzustellen und wenn das Vertrauen in sich nicht
mehr zu finden ist, habe ich vielleicht doch noch eine Idee, die helfen könnte.
Mir – hat sie geholfen und hilft sie immer noch, wenn es mal schwierig wird.
Ich habe mir ein Mutmach-Tagebuch in mein Leben geholt.
In dieses Büchlein habe ich meine Erinnerungen an die Kraft der Umwandlung von Negativem ins Positive geschrieben: erfolgreiche und schöne Erlebnisse.
Zum Beispiel, wie ich es geschafft habe, mein Denken zu verändern. Dass sich die Mühe lohnt, auch wenn es noch so viel Kraft kostet.
Oder – dass gute Gefühle, die man in Gedanken oder Taten gibt, ob an die Familie oder
in das weitere Umfeld, man diese tausendfach zurückbekommt. Und das immer dann, wenn man überhaupt nicht damit rechnet.
Und wie gut es tut zu wissen, welch unendliche Kraft in einem steckt.
Geht es einem dann mal nicht so gut und das »Alles-Vorbei-Gefühl« kommt auf,
oder befindet man sich wieder einmal in einer Testphase des Lebens, kann das Lesen
in dem kleinen Buch ein Haltegriff sein. Die kleinen Momente zum Mut machen –
all die schönen, positiven Dinge, die das Dasein liebens- und lebenswert machen.
Kraftvolles, Aufbauendes oder Unerwartetes hat jeder schon erlebt und das sollte
man im Mutmach-Tagebuch für die Ewigkeit festhalten. Denn aus der Erinnerung ist
sowas meistens ganz schnell verschwunden…
Man schlägt im Büchlein dann irgendeine Zufallsseite auf, liest die Erinnerung und unmerklich verändert sich beim Lesen – das Denken und Fühlen. Es ist, als wäre man
nach einem erholsamen Schlaf erfrischt und ausgeruht aufgewacht.
Das Mutmach-Tagebuch kann helfen, den Deckel der Verzweiflung zu heben.
So kann man sich aus seinem tiefen Loch befreien, tief durchatmen und sich fröhlich lächelnd sagen:
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