ist manchmal nicht ganz einfach.
Wir sollten sie suchen gehen, damit sie weiß, dass wir sie wertschätzen, denn sie ist nicht abhandengekommen, sie hat sich nur versteckt.
Fehlt die innere Leichtigkeit, wird man mutlos und das schwere Gefühl,
keine Perspektive mehr zu haben, wird stärker. Kommen dann weitere belastende Außeneinflüsse dazu, kann der Mensch seine Richtung verlieren.
Vielleicht kann euch diese kleine Übung helfen, dass das nicht geschieht.
Manchmal hat man nicht nur in sich bleierne Schwere,
sondern fühlt sie auch von außen. Vielleicht weil es draußen grau, neblig und kalt ist,
und das überträgt sich. Und zwar so stark, dass man das Gefühl hat, es nebelt, ist dunkel und gefriert auch tief in einem drinnen.
Meistens fehlt dann auch die Energie, sich innerlich hell und warm fühlen zu wollen.
Um innere Leichtigkeit, das strahlende Licht in sich zu aktivieren, gehört diese Übung
zu meinen Lieblingswegen dahin. Weil sie so einfach und unkompliziert ist.
Wenn man keinen direkten Wohlfühlplatz irgendwo draußen hat, an den man sich
erinnern kann, sucht man sich ein Foto, das einen besonders anspricht. Das kann ein
selbst geknipstes Bild einer Landschaft sein oder ein Naturfoto aus einer Zeitschrift.
Oder eine Postkarte, die man mal bekommen und aufgehoben hat, weil sie eine so stimmungsvolle Gegend zeigt. Nimmt man eine Karte, ist es völlig egal, von wem oder woher sie ist, weil man sich nur auf die Natur konzentrieren sollte. Und es sollten keine Personen oder Tiere auf den Bildern zu sehen sein.
Dann schaut man sich das Bild so lange an, bis man sich alle Details merken kann.
Zum Beispiel das Licht, die Tageszeit, die Weite der Landschaft oder ein Weg, auf den
man sich konzentrieren könnte, um ihn dann in der Fantasie zu gehen. Lasst euch von dem, was ihr habt, inspirieren.
Innere Schwere, Ängste oder Anspannung: Alles, was man negativ fühlt, bitte nicht mit
in die Bilder hineinnehmen, sondern sich schon in dem Zustand sehen und fühlen, den man erreichen möchte.
Dann setzt man sich an seinen Lieblingsplatz, schließt die Augen und lässt geschehen…
Ich beschreibe hier nun einen meiner Lieblingsplätze. Das ist mein Ort, an dem ich so wunderbar auftanken kann.
Ich nehme das Foto eines Spätnachmittags im September.
Entspannt und gelöst sitze ich am Wiesenrand, an einen Baum gelehnt.
Der Wiesenboden fühlt sich weich an und ist angenehm warm. Ich spüre die Wärme der fast vergangenen Sonnenstrahlen im Rücken, die sich im Stamm gespeichert haben, um
sie jetzt an mich abzugeben. Mein Blick ist in die äußere und gleichzeitig in die innere Unendlichkeit gerichtet. Ich sehe die Weite der Landschaft, die Harmonie der Farben, spüre die Ruhe des Spätnachmittags und genieße den Frieden, den mir dieses Sehen vermittelt.
Hier kann ich die Weite des Himmels genießen, die Luft schmecken, die Natur riechen.
Das warme Gras, der süße Duft blühender Blumen, das Rascheln der Blätter in den Bäumen – hier bin ich ganz bei mir.
Stille Freude ist in mir, Glücklichsein und das Gespür, wie nahe ich gerade mit meiner
Seele verbunden bin. Wie wichtig der Frieden und die Schönheit der Natur für mich sind. Hier kann ich Kraft schöpfen, hier beruhigt sich innere Anspannung, hier tanke ich wieder auf, um mich anschließend leicht und unbeschwert fühlen zu können.
Vielleicht kommen mir Zeilen eines Gedichts in den Sinn – dann spreche ich sie laut aus. Lausche dem Klang meiner Stimme nach, wie weich sie jetzt klingt… Oder mir fällt das Textstück eines Liedes ein – ich summe die Melodie und den Text dazu und höre, wie harmonisch sich meine Stimme anhört, wie genau ich die Töne treffe…
Und während ich all das in meiner Fantasie geschehen lasse, verändert sich unmerklich meine Stimmung. Aus grauer, schwerer Nebelstimmung hat sich mein Fühlen in die Leichtigkeit eines Sommers und in ein stilles Glück verwandelt.
Es ist egal, wie es draußen ausschaut, denn in mir leuchten jetzt fröhliche Sonnenstrahlen – jetzt fühle ich die Leichtigkeit des Seins!
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